War ja klar, dass Joensuu aus Finnland kommen. Klingt nach viel Zeit im Proberaum, nach viel Frickelarbeit, wenn man sonst nichts zu tun hat, es draußen schnell dunkel wird und dauernd kalt ist. “Joensuu 1685” ist so eine Platte, die damit beschäftigt ist, sich nicht nur auf die eigenen Schuhe zu gucken, sondern auch noch Löcher in die Socken darunter zu stieren. Dass die Band Sonic Youth und My Bloody Valentine im Proberaum auflegt, man mutmaßt an der Stelle – unplausibel ist es jedoch nicht. Schöne Indie-Platte mit einigen netten Ideen – das oszillierende Moment in “Crystal Light”, das Abdriften aus dem Midtempo in den Soundclash in “Baby, Baby, Baby” – Suchen und Entdecken hält bei diesem Album wärmer als viele Strickpullis. Übrigens, Joensuu, die Stadt gibt es wirklich. Liegt im Osten Finnlands. Ist kalt dort.