Alles halb so schlimm, denn Cape versteht es wie kein zweiter, seine bereits veröffentlichten Songs gewinnbringend zweitzuverwerten. Als der 45-Jährige 2010 sein Soloalbum “Doesn’t Play Well With Others” veröffentlichte, konnte er bereits auf eine reichhaltige musikalische Vergangenheit zurückblicken, einerseits als Sprachrohr der legendären Lagwagon, andererseits als weit gereister und gefragter Kollaborationspartner für Punk-Kollegen wie Jon Snodgrass (Armchair Martian, Drag The River) oder Tony Sly (No Use For A Name). Mit letzterem wagte sich Cape bereits auf zwei Alben an Akustik-Versionen von Songs der Hauptbands, was überraschend gut funktionierte und aus den ergrauten Punks ein sympathisch-spontanes Singer/Songwriter-Tandem machte, das bis zum Tod von Sly gemächlich, aber erfolgreich seine Runden durch die Clubs der Welt drehte. Mit Bad Loud versucht es Cape einmal andersherum, lässt die Akustik-Songs von “Doesn’t Play Well With Others” von einer Band einspielen und klingt dabei wie ein traurig betrunkener Buzzcock, der seine Stiff Little Fingers in die dampfenden Quellen der Foxboro Hot Tubs getaucht hat. Eingespielt in den legendären Blasting Room Studios in Fort Collins/Colorado, fügt Cape der einst veröffentlichten Songsammlung mit “This Is Their Night” ein komplett neues Stück hinzu, das bestimmt auch akustisch ganz wunderbar funktionieren wird. Die Frage aller Fragen, die nach der Daseinsberechtigung von “Volume One” lässt sich aber auch dadurch nicht befriedigen beantworten.