Was will dieser John Coffey überhaupt? Da kommen er und seine Gang quasi aus dem Nichts, spucken einem vor die Füße und heben danach den Mittelfinger. Und man selbst kann nichts anderes tun, als ihnen verwirrt ins Gesicht zu blicken und danach auf dieser Spucke zu tanzen, bis man ausrutscht. Unter einem dreckigen Deckmantel aus RocknRoll wird mit Punk, Hardcore und Erde um sich geworfen, bis man sich fragt, warum John Coffey nicht schon viel früher damit um die Ecke kamen. Da steckt dieser herrlich schmutzige Groove drin, den die Cancer Bats schon so gut beherrschen – nur ohne den Anker im Metal zu haben. Die fünf Niederländer präsentieren mit “Bright Companions” elf Weggefährten, die gar nicht mal so hell scheinen, wie es ihr Name vermuten lässt. Dafür ohrfeigen sie den Hörer in ihrem organisierten Chaos so lange, bis er nur noch debil grinsen kann. David Achter de Molens Stimme bringt die nötige Kompetenz mit, um mit garstigem Geschrei und helfenden Hooklines durch das Labyrinth zu führen, an dem die Band seit November letzten Jahres gearbeitet hat. Verzerrt wird es obendrauf durch Akzente wie Oboeneinsatz und verstörende Kinderchöre. In “The Green Mile” war John Coffey ein gutmütiger Hüne mit wundersamen Kräften, zu Unrecht des Kindermordes angeklagt und zum Tode verurteilt. Diesem John Coffey hier würde man auch keinen Mord abkaufen, aber man würde sie singend zum elektrischen Stuhl begleiten. Und jetzt alle: “Miles till the end of the road we walk!”
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