Es ist ein bisschen, als würde man hypnotisiert. John Frusciante zählt ein, “1, 2, 3, 4”, und wenn man wieder zu sich kommt, ist “Curtains” lange gelaufen, aber keineswegs vergessen. Nachdem der arbeitswütige Chili Peppers-Gitarrist sich zuletzt mit Companero Josh Klinghoffer in wüsten Krautrock-Bildern geübt hatte, stehen diesmal wieder größtenteils schnörkellose Songs auf seinem Spickzettel. “Curtains” ist zwar nicht das pure Unplugged-Album geworden, als das es zwischenzeitlich angesagt worden war, dafür hat Frusciante seine fransigen Gitarrensoli nach wie vor viel zu lieb. Dank reduzierter Arrangements und weitgehendem Schlagzeugverzicht ist es aber dennoch von einer inneren Ruhe beseelt, wie sie aus seiner Soloserie im letzten Jahr höchstens noch der bisherige Klassenbeste “The Will To Death” vorweisen konnte. Meist konzentrieren sich die Songs auf Akustikgitarre und nur ein weiteres Instrument, im traumwandlerischen Opener “The Past Recedes” etwa eine Mundharmonika, während das bedrückte “The Real” von kaum mehr als einem grollenden Kontrabass gestützt wird. Was diese elf Songs aber erst so fesselnd und vielleicht sogar zu den besten der zuendegehenden Alben-Serie macht, ist ihre unwirkliche, kaum zu greifende Atmosphäre, die eben nur jemand kreieren kann, der für und in seiner Musik lebt. Der Vorhang jedenfalls, er fällt nach einem würdigen Ende. Applaus und Danke. Noch was? Ach ja: Zugabe!
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