Wer sich ein Bild davon machen will, wie miserabel es um John Frusciante in der Zeit nach seinem Ausstieg bei den Red Hot Chili Peppers bestellt war, braucht sich nur eines der Stücke auf seinen beiden in jener Periode entstandenen Solo-Werke anzuhören. Mittlerweile aber ist die Wiedervereinigung geglückt, ein Bestseller entstanden und der 31-jährige ganz offensichtlich wieder besser in Schuss. Von den kaputten Klangmonstren der Vorgänger ist sein gewohnt beknackt betiteltes Drittwerk dann auch zum Glück weit entfernt – deswegen aber trotzdem noch keine leichte Kost. Wieder gibt es ausschließlich Beats aus der Konserve und viel dürre und knarzende Gitarrensounds, aber eine ausgetüfteltere Produktion mit zuweilen reichlich Einsatz von Keyboardflächen und Effekten. Dazu singt Frusciante mal mit einer versoffenen Whiskey-Stimme, die Mark Lanegan wie einen überzeugten Straight Edger dastehen lässt, dann wieder mit flüchtig hohem Kopfstimmchen. Auch wenn die seltsam digital-sterile Atmosphäre dieses Albums gewöhnungsbedürftig ist und manches schwer nachvollziehbar bleibt – mit jedem Hördurchgang erinnert man sich wieder ein Stück mehr daran, was für ein ungewöhnlich inspirierter Musiker Frusciante eigentlich ist.
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