John Parish ist ein gefragter Mann: als Musiker, der so ziemlich alles spielt, was Töne von sich gibt, als Komponist und als Produzent. PJ Harvey nahm seine Dienste in Anspruch, Giant Sand ebenso wie Goldfrapp, The The oder die Eels, um nur einige Namen zu nennen. Da bleibt nicht viel Zeit, die eigenen Projekte zu verwirklichen. So ist “How Animals Move” erst das zweite Album, das unter seinem Namen veröffentlicht wird. Und im Grunde genommen ist es ein Sampler, der Stücke zusammenbringt, die zwischen 1997 und 2001 entstanden sind, eingespielt an unterschiedlichen Orten weltweit, mal in Kleinstbesetzung, mal mit einem guten Dutzend Gastmusikern. Dennoch wirkt die Platte erstaunlich homogen, zart, mitunter auch recht spröde und verschroben. Instrumentalstücke sind deutlich in der Überzahl, Ausnahmen bilden z.B. der von PJ Harvey gesungene, vor sich hin scheppernde “Airplane Blues” oder das in diesem Kontext sogar rockig wirkende “Bernadette”, bei dem der gesprochene Text über ein Dictaphone eingespielt wurde. Ohnehin beherrscht Experimentierlust die Szene, sowohl bei Instrumentierung mit vielen Streichern und Bläsern als auch bei der Produktion. Eine vielschichtige Platte, gut geeignet, im Herbst an einem warmen Ort gehört zu werden.