Darf man dazu schon Dad Rock sagen? Klingt der Einwurf & His Buddies noch nach Zufallsbekanntschaften aus der Kneipe, liest sich der Freundeskreis auf “Tace” doch recht imposant. Mit dabei sind unter anderem Tim McIlrath (Rise Against), Stephen Egerton (Descendents/All), Stacey Dee (Bad Cop/Bad Cop) und Joey Cape (Lagwagon), mit dem Snodgrass auch bei Scorpios spielt. Wie echte Freunde das eben tun, nehmen die sich vornehm zurück und rücken Snodgrass ins Rampenlicht. Ob im flotten Renaissance Man, in herzergreifenden Americana-Stücken wie 1-2-3-4 oder dem herrlichen Dont Break Her Heart, irgendwo zwischen Power Pop, Punk und US-amerikanischem Folk fliegen hier nahezu maßlos Refrains, Hooks und Herz. Das ist fantastischer Power-Pop-Punk von Leuten, die nichts mehr zu beweisen haben, weils darauf eh nie ankam. Vielleicht ist Tace auch ganz grob das, was uns Lucero in den vergangenen Jahren ein bisschen schuldig geblieben sind: eine Verneigung vor Roots-Rock und ein Päckchen Streichhölzer, um die Dummen anzuzünden, freilich zur Selbstverteidigung – wir sind hier ja nicht bei Cannibal Corpse. Tace wiederum ist Latein und bedeutet Psst!, also lieber mal zuhören. Mitsingen, durchs Wohnzimmer tanzen und sich einen Kleinen nachschenken, ist aber okay. So viel Punk muss sein.
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