Jon Spencer
Sick Of Being Sick!

Was ist hier denn los? Der Elder Statesman des rumpeligen Vollkontakt-Rocks, Jon Spencer, tut sich mit Kendall Wind und Macky Spider Bowman zusammen, der Rhythmusgruppe von The Bobby Lees, und die beiden jungen wilden Punks verpassen dem alten Noise-Blueser einen solchen Tritt in den Arsch, dass er mal eben sein bestes Album seit Ewigkeiten raushaut. Dabei bietet “Sick Of Being Sick!” nichts, was Spencer ob mit Pussy Galore, Heavy Trash oder Jon Spencer Blues Explosion nicht schon so oder so ähnlich zahllose Male durchdekliniert hätte.

Dennoch ist diese Sammlung zeitloser, rabiater Songs von einer solch oktanlastigen Energie durchdrungen, dass man meinen will, beim Hören entflamme einem die Unterwäsche am Leib. Klar ist das ganze reduzierte und mackerhaft gebrochene Geriffe auch wieder irgendwie spießig auf diese typische, nie aussterbende Ostküsten-Hipster-Art.

Vor allem aber ist es eine gleichermaßen selbstironische und humorlose Abfahrt. Wer also auch nur im Entferntesten auf Rock’n’Roll der knochentrockenen Art anspringt, muss in die Cowboystiefel schlüpfen, den Vokuhila ölen, sich einen Truckerschnorres aufmalen, einen Schluck aus dem Flachmann nehmen, den Pick-Up mit dem Shotgun Rack auf der Ladefläche besteigen und volle Kajüte in den nächsten Plattenladen kacheln. Funktioniert aber auch bestens auf dem Lastenrad oder barfuß am Baggersee, dieses herrlich rohe Gekloppe.

Das steckt drin: Clutch, Jon Spencer Blues Explosion, Pussy Galore