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    Jonathan Hultén
    Eyes Of The Living Night

    VÖ: 31.01.2025 | Label: Kscope/Edel
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 383
    6 / 12
    Jonathan Hultén - Eyes Of The Living Night

    Auf seiner zweiten Soloplatte verwechselt der frühere Tribulation-Gitarrist Schönheit mit Magie. Zwischen Hochglanz und Leere wird der Schwede trotzdem fündig.

    Irgendwie schräg: Gerade erst legen Schwedens Tribulation die Vollverwandlung zum Gothrock hin, da schlägt auch Jonathan Hultén, der die Band 2020 wegen Kunst und neuen Herausforderungen & Co. verlassen hat, in möglichst weiter Entfernung von der einstigen Dienstelle auf.

    Dass sein Feld mittlerweile zwischen Simon & Garfunkel, Synthiepop und Hintergrundmusik für Jugend-Fantasy-Filme liegt, ist ebenso schräg. “The Dream Was The Cure” eignet sich spitze für etwas Tagträumerei und überschaubare Abgründe. “Song Of Transience” oder “Vast Tapestry” werfen sich unterdessen zwischen Nick Drake und dunkelromantische 70er-Songschreibere.

    Schwer erträglich ist allerdings der Pomp von “Dawn”, der Dynamik antäuscht, sich aber höchstens in ein paar Elfen auflöst, die behäbig um einen Baum kreisen, weil Magie eben doch nicht vom Himmel fällt. In “Riverflame” erschrickt Hultén vor sich selbst, vielleicht auch vor der eigenen Courage, diesen schönen Glanz vielleicht doch noch zwei, drei Schritte weiter zu tragen. Das Klavier-Instrumental “Through The Fog”, Into The Sky rutscht an Neoklassik heran, verbläst aber all seine Energie bereits zu Beginn, und “Starbather” sucht sein Glück zwischen Type-O-Negative-Powerballade, Hardrock-Crescendo und Pausenmelodie im Bayrischen Rundfunk. Schwierig. Aber irgendwie auch hübsch.

    Das steckt drin: A-ha, Nick Drake, Simon & Garfunkel

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