Joseph Arthur – Songwriter, Multiinstrumentalist, Lyriker, Maler und bildender Künstler mit Wahlheimat New York – legt sein zweites Album vor.
Wenn dieses Album ein Soundtrack wäre – wie würde wohl der dazugehörige Film aussehen? Was für Sequenzen würden wohl Songs, wie Invisible Hands, The Real You oder Speed Of Light vertonen? Und was ist das für ein Typ, der hinter so seltsam schönen, spröden, liebenswerten und eindringlichen Songs steckt? Come To Where Im From ist das zweite Album Arthurs, den immerhin kein geringerer, als Peter Gabriel zum Debüt Big City Secrets auf Real World unter Vertrag nahm. Doch nicht jedes so gelabelte Produkt birgt das, was man gemeinhin mit Weltmusik assoziiert. Wenn sich eine Basis finden ließe, dann höchstens im übertragenen Sinne, denn Arthurs Soundkonzepte sind grenzenlos und seine Songs voll fremdartiger, geheimnisvoller Schönheit. Außerdem besitzt Arthurs Songkollektion fast alles, was am Ende ein großes Album ausmacht: Atmosphäre, Sensibilität, Unsicherheit, Wahrheit, Melancholie und Sex – festgehalten mit skizzenhaften Akkordfolgen, coloriert mit verrückten Soundexperimenten oder dargeboten als ganz rudimentäre Guitar&Voice-Performance. Übrigens von Altmeister T-Bone Burnett glänzend in Szene gesetzt. In seiner Heimat vergleicht man den 28-jährigen Arthur übrigens bereits mit Namen wie Leonard Cohen, Kurt Cobain und Tom Waits. Was genau betrachtet, ziemlicher Unfug ist. Aber immerhin ein Versuch.