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    Josh Ritter
    The Historical Conquests Of...

    VÖ: 28.09.2007 | Label: V2/Universal
    Text: Patrick Großmann
    8 / 12
    Josh Ritter - The Historical Conquests Of...

    Eine Handvoll Americana-Platten im Rucksack und zuletzt begeisterte Kritiker im Schlepptau, stellt US-Barde Ritter die Akustik an die Wand und wagt sich ans Klavier.

    Allzu extrem oder historisch ist der Paradigmenwechsel indes nicht geraten, das vorweg. Die nächtliche Eingebung mittels “two a.m. voice”, von der der Sänger berichtet, mag für ihn persönlich nötig gewesen sein, um der drohenden Kreativ-Klemme zu entgehen – ansonsten aber bleibt Ritter Ritter: ein mit allen Arrangement-Wassern gewaschener, rootsy Folksongwriter, der sich weiterhin vor den ganz großen Landsleuten und Gewährsmännern (Dylan, Springsteen, Townes van Zandt) verneigt. Ein rettungsloser Traditionalist. Vermutlich könnte man dem blonden Sympathen eine Elektro-Saz oder ein Theremin in die Hände drücken: Das Ergebnis klänge weder orientalisch noch avantgardistisch, sondern selbst dann noch nach weiten Prärien, ellenlangen Straßen und verwaisten Burger-Bratereien im Mittelwesten. Fein, es swingt hie und da eine Ecke mehr, da Ritter – von Hause aus kein tastenkundiger Zeitgesell – beim Komponieren mittels Piano nichts anderes übrig blieb, als Akkorde zu dreschen. Auch einige zusätzliche Klangschichten (Bläser, Streicher etc.) haben sich ins Geschehen eingeschlichen, die dessen Urheber im gelungenen Stomper “Rumors” auch gleich augenzwinkernd zum Thema macht: “My orchestra is gigantic/ This thing could sink the Titanic/ And the string section is screaming/ Like horses in a barn burning up.” Sieht man von einem über jeden Zweifel erhabenen, apokalyptischen Picking-Liebesschwur namens “The Temptation Of Adam” ab, sind es am Ende tatsächlich die bandlastigeren Momente der Platte, die ihren Reiz ausmachen (allen voran “Mind’s Eye” mit seinem herrlich verschleppt voranschlurfenden Ambossgroove). Ob Josh Ritters ungeachtet aller guten Vorsätze lediglich marginale Neuausrichtung nun gelungen oder bemitleidenswert ist, obliegt dem subjektiven Empfinden. Zunächst einmal besagt sie: Hier ist einer, der seinen Stil gefunden hat. Ritter holt so schnell keiner mehr vom Wildwestgaul.

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