Kannte man Josh Rouse bislang für seine überraschenden, etwas brüchigen Songwriter-Versuche, so hat er mit “Nashville” seinen durch und durch klassischen Ansatz an schlicht begeisternde Songs gefunden. “Nashville” ist seine Liebeserklärung an die Stadt, der er nach nunmehr zehn Jahren zugunsten von Spanien den Rücken kehrte. Wer dabei jetzt an Country,n,Western denkt, dem sei sinnbildlich auf die Finger gekloppt, denn, so Rouse: “Diese Stadt hat so viel mehr: eine vitale Indie-Szene, überragende Pop-Bands und vieles mehr.” Entsprechend die Klangfarbe des Albums. Natürlich findet man auch mal eine Pedal Steel-Guitar oder bräunlich antiquierte Country-Töne, aber der Schwerpunkt liegt woanders: In eigenständigen, herzlichen Liedern mit brillanten Background-Chören, wunderbar warmer und vielschichtiger Instrumentierung und kunstvoll spazieren gehenden Melodien, die eher an The Smiths, Brendan Benson, Beck, Elvis Costello oder gar die Kinks als an Country erinnern. Ein zeitlos gelungenes Werk ist das, mit vielen liebevollen Nuancen, einem überzeugend stimmungsvollen Gesamtgefühl und unantastbar für sich selbst sprechenden Songs. Eine wunderbare Frühlingsplatte, an der das Besondere das Unbemühte und Natürliche ist.
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