Man kennt diese Emomusik, die auf jedem Teeniefilm-Soundtrack seit Ende der 90er zu hören ist. Joshua haben es bis jetzt noch auf keinen davon geschafft. Choices steht für die Entscheidung, es als Band noch einmal zu versuchen, allein der Musik wegen. Das Album zeichnet sich vor allem durch seine poetischen und ehrlichen Songtexte aus. Im zweiten Lied We Got Old spiegeln sich nicht nur Bandgeschichte und Comeback wider, mit den Worten: Waking up to the fact that we got old/ Were shopping for a dream but theyve all been sold landet das Gefühl verpasster Jugend auch direkt beim Hörer. Leider nur mittelmäßig schwimmen die ersten paar Lieder auf einer Welle sensibler Melodien und gereizter Gitarren dahin. Zwischendurch meint man, in der beklommenen Stimmung eines Stückes wie Jet Black etwas von Placebo im Proberaum wiederzuerkennen, nur dass es einen weniger fesselt. Dann treibt die Platte unmerklich weiter, bis zum lange erwarteten besten Track des Albums: More For Giving. Die eingängige Melodie in Kombination mit den ironischen Zeilen I cant forgive you/ You doused my world in gasoline im Refrain geben dem bittersüßen Lied das gewisse Etwas, das sich im Kopf festsetzt und Choices nach einmaligem Hören eventuell doch vor dem Verstauben im Regal rettet. Wie man das Genre, in dem Joshua feststecken, zeitlich einordnen kann und mag, sagt nichts über die Qualität der Musik aus. Dennoch gibt es einfach Bands –Death Cab for Cutie oder Nada Surf – die weniger schnell in Vergessenheit geraten.
weitere Platten
A Whole New Theory
VÖ: 01.12.1999
Singing To Your Subconscious
VÖ: 01.01.1900