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    Joyless Euphoria
    Dreaming In Ultraviolet

    VÖ: 15.02.2019 | Label: Boersma / Edel
    Text:
    6 / 12
    Joyless Euphoria - Dreaming In Ultraviolet

    Dass Österreich weit mehr ist als Austropop und dessen moderne Ausprägung, zeigen Joyless Euphoria: Ohne Schmäh, dafür mit viel Schmerz in Stimme und Sound, umkreisen sie mit ihrem Post-Black-Metal einen Ur-Wiener Topos.

    „Der Tod, das muss ein Wiener sein, nur er trifft den richtigen Ton“, sang einst Georg Kreisler, und auch die Wiener Band Joyless Euphoria zielt mit ihrem zweiten Album “Dreaming In Ultraviolet”, das thematisch um den Tod kreist, mitten in dessen pechschwarzes Herz. Mit viel Verzweiflung und Wut in der schreienden Stimme wird das Kernthema des Albums von der zum Trio angewachsenen Band durch knüppelharte Drums und meterdicke Gitarrenwände geradezu gejagt. Blackgaze, die düstere Spielart des noisig-poppigen Shoegaze, trifft hier auf emotionalatmosphärischen Black Metal, der eine ziemliche Wucht entwickelt. Unterbrochen werden diese – trotz aller Leidenschaft – leicht monotonen Stücke nur durch ein leises Klavierstück namens “Desperate Euphoria Part 1”, das in der Gesamtschau leicht verloren wirkt: So als würde die Wut auf die Ungerechtigkeit des Todes mittendrin eine Pause benötigen und einem traurigen wie stillen Grablicht Platz machen. Musikalisch wird somit das komplexe Thema von “Dreaming In Ultraviolet” nur rudimentär eingefangen und oftmals einem musikalischen Laut/Leise-Schema zugeordnet, genauso wie der Bandname auf zwei entgegengesetzte Pole zielt. Ein paar Zwischentöne mehr wären aber bei so schwierigen Themen wie Selbstmord, Depressionen oder den Tod des eigenen Kindes, die Joyless Euphoria hier verarbeiten, angebracht – das sollten gerade die Wiener wissen, die diesem mit viel mehr Ambivalenz zu Leibe rücken könnten.