Ihr Debüt setzen Andi Wand, Miss Anthrop und Robbie Dick als eine Collage der Räudigkeit zusammen: Wie laut, leise, hart oder ruhig die zehn Songs auch ausschlagen, immer steckt ein grober Kern aus Punk, Garage-Rock und Alter-native darin, der gänzlich Juakali gehört. Dazu zählt neben den wummernd schrammelnden Gitarren und dem heiseren Gekeife eine überraschend vielseitige Bandbreite an Emotionen, die sich durch die Angepisstheit an die Oberfläche drückt: Natürlich sind die Berliner durchgehend zynisch, mies gelaunt und auf Krawall gebürstet, direkt im Opener “3rd Degree” mischt sich allerdings ein Hauch Melancholie unter, in “Overboard” werden Juakali zu lässigen Vintage-Surfern, die die Aggression kurzzeitig herunterschrauben, und Arabella stichelt mit ätherischen Psych-Rock-Ansätzen, um direkt danach wieder zornig draufzuhauen. Ein solch großes Sammelsurium an Experimenten kann schnell inkonsistent wirken, was angesichts des Selbstbewusstseins des Trios aber nicht haltbar ist. Denn neben der kreativen Selbstfindung manifestiert sich auf “No Choice” eine Spielfreude in Reinform, deren Ideen erfreulich oft zünden. Von hier aus stehen viele Türen für die Zukunft offen – Juakali haben also durchaus eine Wahl.