Strahlt der Opener “Get In Line” noch einen gewissen Charme der 90er aus, so deutet der Gesang im Refrain von “Jamie’s In Town” bereits ein Potenzial an, das ein Song wie “Some Rainy Sunday” mit einem ausufernden “Ohoh” weiter entfaltet: Wer hohe, dünne Frauenstimmen nicht mag, ist versucht, die Stopptaste zu drücken. Das im Anschluss zu Akustikgitarre und Geigen gehauchte “Tomorrow Never Comes” verbessert die Situation nicht wirklich, und in Ermangelung einer Alternative greift man zum Booklet und studiert die Texte. Dort begegnet man jenen persönlichen Elementen, die die Musik Hatfields vermissen lässt. Schade, denn so verkommen Darstellungen kaputter Familien (“Because We Love You”), unerfüllter Lebensperspektive (“Singing In The Shower”) oder gescheiterter Beziehungen, die ein Grundthema sind, zu einem austauschbaren, radiotauglichen Einerlei. Das solide, aber altbackene Songwriting mag geeignet sein, die gesamte Familie während der Autofahrt im Hintergrund zu bedudeln, lässt einen aber eben nur selten aufhorchen.
weitere Platten
Juliana Hatfield Sings ELO
VÖ: 17.11.2023
Blood
VÖ: 14.05.2021
Juliana Hatfield Sings The Police
VÖ: 15.11.2019
Weird
VÖ: 19.01.2019
Juliana Hatfield Sings Olivia Newton-John
VÖ: 13.04.2018
Pussycat
VÖ: 26.05.2017
Wild Animals
VÖ: 10.09.2013
Juliana Hatfield
VÖ: 28.08.2012
There's Always Another Girl
VÖ: 30.08.2011
Peace & Love
VÖ: 16.02.2010
How To Walk Away
VÖ: 19.08.2008
Made In China
VÖ: 07.04.2006