Juliana Hatfield
Juliana's Pony: Total System Failure

Auf dem ’93 erschienenen Lemonheads-Album “Come On Feel The Lemonheads” war sie gleich sechs Mal zu hören; kurz danach wurde es ruhig um Mrs. Hatfield. Ein Song auf dem Soundtrack zu “Reality Bites” und mit “Only Everything” und “Bed” zwei nur wenig beachtete Platten. Mit “Beautiful Creature” und “Juliana’s Pony: Total System Failure” veröffentlicht sie nun parallel zwei Alben, die dem Genre nach nicht wirklich unterschiedlich sind, von der Herangehensweise und Umsetzung her aber schon. “Beautiful Creature” ist die Sängerin, wie man sie kennt: Ruhig vorgetragene Singer/Songwriter-Stücke und zuckersüßer (Indie-)Pop. Eine Platte, die Menschen veranlassen könnte, verloren geglaubte Beschützerinstinkte nach außen zu kehren – Streichinstrumente, akustische Gitarren und zarte Klaviertöne provozieren derartige Gefühlswallungen geradezu. “Juliana’s Pony: Total System Failure” dagegen soll rocken. Ein zünftig gespielter Bass (von Weezers Mikey Welsh), laute Gitarren und ein Schlagzeug machen zwar Krach, übertönen aber Julianas Sanftheit noch lange nicht. Nach ein paar Songs werden die Stücke dann auch leider wieder ruhiger und verlieren trotz Dissonanzen und Verzerrungen an Kraft. Diese Platten werden keine großartige Geschichte machen.