Schon seit geraumer Zeit geisterte die Nachricht durch die Redaktion, daß die Rhythmus-Sektion von Living Colour, in persona Will Calhoun und Doug Wimbish, gemeinsam mit dem genial-verrückten Weirdo-Percussionisten Vinx an einem neuen Album bastelt. Von analog gespieltem DrumnBass mit Jazz- und Soul-Elementen war die Rede, mit besetzungsbedingt sehr dichten und aufwendigen Rhythmusteppichen. Die unterschwellige Vorfreude auf die Platte wurde durch ihren Auftritt auf dem Bizarre zwar nicht unbedingt bestätigt (zu frickelig und unausgegoren), doch jetzt liegt Jungle Funk” vor und kann doch überzeugen. Denn das, was live eher störend als bereichernd wirkte – die Rede ist von dem massiven Einsatz elektronischer Elemente wie Loops, Samples, Drumpatterns und vor allem Klang-modifizierender Effektgeräte – kommt auf der Platte sehr homogen und stimmig rüber. So gelingt ihnen eine interessante und intelligente, aber nicht zu kopflastige Melange aus Fusion, Weltmusik, Soul, Funk und elektronischer Mucke, die mal an Peter Gabriel, mal an Londoner Clubmusik und manchmal sogar an eine Midi-infizierte Primus-Variante erinnert.