Jupiter Jones
Holiday In Catatonia
Text: Hauke Hackstein
Scharfkantiges Schlagzeug, bissige Gitarren und eine sich beinah überschlagende Stimme, die nicht singen will, sondern muss. Da können noch so viele Leute nörgeln… Hot Water Music hier, Muff Potter da – Schwamm drüber. Auch die Single “Das Jahr in dem ich schlief” schlägt in diese Kerbe, nimmt etwas Geschwindigkeit raus, bleibt aber ein starker Song mit tollem Refrain. Überhaupt reißen Jupiter Jones immer dann am meisten mit, wenn sie den Song mit Füßen vor sich her treten, ihn Tempo aufnehmen lassen, mit nicht zu viel Melodie dazwischen grätschen. Letztendlich stehen und fallen die Songs aber mit Sänger Nicholas. Denn das Handwerk seiner Mitstreiter ist weniger beachtlich denn solide – mit gutem Gefühl für den richtigen Moment wird da um die prägnante Stimme herumgespielt. Und vielleicht liegt genau dort das Problem, das auch dem dritten Album ein wenig den Wind aus den Segeln nimmt. Denn sobald das Tempo eine Auszeit bekommt, lässt Nicholas auch das Pathos von der Leine. Da können schon mal Peter-Maffay-Assoziationen auftreten. So schlimm das jetzt auch klingt. Songs wie “Nordpol/Südpol” fehlen die Kanten, die an anderer Stelle so gut funktionieren. Da kann Nicholas textlich all seinen Mut zusammennehmen, man skippt darüber hinweg.
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