Den “Quality Check”, den J5 auf ihrem Debüt ausriefen, bestehen sie auch mit ihrem Drittwerk souverän. Musik wie ein sonniger Tag im Park ohne Knarren in der Tasche.
Die freundliche HipHop-Welt von Bands wie De La Soul, A Tribe Called Quest oder The Pharcyde unterliegt oft demselben Vorurteil wie Ökofood oder Umweltaktivisten: korrekt, aber langweilig. Dabei beweisen J5 eindrücklich, das `nett` nicht das Gegenteil von `fett` sein muss. Songs wie “If You Only Knew” atmen jene unglaublich positive, funkig-jazzig angehauchte Relaxtheit, die fernab von bekifft-lethargischer Arroganz vollkommen klar, punktgenau und lebensbejahend in den Tag blickt. Die Songs (und von Songs kann man hier nicht nur wegen des immer wieder eingestreuten harmonischen Gesangs sprechen) pulsieren und leben, versprühen mittels geschickt eingesetzter Samples Atmosphäre und Stimmung und sind stilvoll arrangiert: so reduziert wie möglich und doch so abwechslungsreich und farbenfroh wie nötig. “What means the world to me is being free / Live and let live and just let it be / Love, peace and harmony one universal family” heißt es hier im versierten und locker-souveränem Flow der Hippie-Hopper, und wenn auf “Thin Line” die Sängerin Nelly Furtado zu Wort kommt, dann nicht als schmückendes Beiwerk. sondern im Rahmen eines Songs über die Beziehung der Geschlechter. Und das alles so unverkrampft und im besten Sinne `cool`, dass hier klar gesagt sein soll: Wer im Jahr nur drei HipHop-Platten kauft, sollte J5 auf seine Liste packen!