Justice
Hyperdrama
Text: Albert Koch | Erschienen in: VISIONS Nr. 374
Um 2007 herum wurden Justice mit ihrem Debütalbum “†” als heißester Act des damals stark gehypten Electro-Rock gehandelt. Dass sie in der abklingenden Euphorie nicht auf der Strecke geblieben sind, haben sie ihrer Fähigkeit zu verdanken, sich selten zu machen. “Hyperdrama” ist erst ihr viertes Album in 17 Jahren.
Was aber viel wichtiger ist: Die beiden Franzosen halten eine musikalische Nische besetzt, in der sie mittlerweile weitgehend allein operieren. Unter dem Deckmantel von French House, Disco und Funk spielen Gaspard Augé und Xavier de Rosnay eine Musik, die strukturell Rock und Prog sein kann und in den Songs mit dem größten Ballerfaktor die Grenze zum Metal überschreitet. Auch “Hyperdrama” ist da keine Ausnahme mit mal mehr atmosphärischer elektronischer Musik, mal mehr rockiger Electronica, aber immer sind Justice um die große Geste bemüht.
Neu sind die Feature-Gäste, von denen die prominentesten aus Australien und Neuseeland stammen und für Psychedelic Pop bekannt sind: Kevin Parker von Tame Impala und Connan Mockasin. Gerade die Wahl Parkers erweist sich als goldrichtig. In den beiden Songs “Neverender” und “One Night/All Night” verschmelzen die gar nicht so unterschiedlichen musikalischen Ansätze von Justice und Tame Impala zu einer logischen Einheit.
Das steckt drin: Boys Noize, Daft Punk, Tame Impala
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