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    K. Flay
    Mono

    VÖ: 15.09.2023 | Label: Giant Music
    Text: Lisa Elsen
    8 / 12
    K. Flay - Mono

    Wie geht man damit um, wenn man als Musiker:in plötzlich das Gehör verliert? Diese Frage musste sich Sängerin K.Flay im vergangenen Jahr stellen, als bei ihr eine seltene Krankheit diagnostiziert wurde. Auf “Mono” verarbeitet sie diese Erfahrung.

    “Are You Serious?”, fragt K. Flay im Opener. Damit spielt sie auf den Zustand an, sich wie ein Fremdkörper in einer Menge aus Menschen und Geräuschen zu fühlen. Eindrücklich schildert die Sängerin eine Lebensrealität, die für die meisten Personen schwer greifbar ist: die der Taubheit. Inmitten einer Soundkulisse aus sperrig-dumpfen Fever Ray-Beats, Sirenengeheul und Tinnitus-artigem Rauschen singt sie von einer Karriere, die nach dieser Diagnose hätte zu Ende sein können. Immerhin hatte K. Flay die Arbeiten an dem Album im Besitz ihrer vollständigen Hörfunktion begonnen – und musste sie mit nur einem gesunden Ohr beenden.

    Allerdings steckt in “Mono” mehr Kampfgeist als Wehklage, auch wenn “Irish Goodbye” das Gegenteil andeutet. Mit Trap Metal à la Mimi Barks erzählt der Song von einem Abschied ohne Vorankündigung. Begleitet von schwerem Doom und einem übersteuerten Sound, wechseln sich die Shouts von Flaherty und Vic Fuentes von Pierce The Veil ab. Hier ist Verletzlichkeit kein Makel, sondern Mittel zur Selbstreflexion. Denn wo das poppige “Spaghetti” einen mit seinem Synthie-Sound in die Zeit wohliger Teenie-Träume katapultiert und an “Drugs x Boys x Drugs” von Tribe Friday erinnert, schlägt K.Flay anschließend nachdenklichere Töne an.

    Während das von Klavierklängen dominierte “Hustler” eine Anklage gegen die Volksdroge Alkohol ist, handelt der Singalong-Pop-Punk “In America” von Polizeigewalt und Waffen. K. Flay hält dem American Way of Life damit den sprichwörtlichen Spiegel vor und endet auf “Perfectly Alone” mit der Erkenntnis: Glücklich sein, kann man auch alleine.

    Das steckt drin: Fever Ray, Grimes, Mimi Barks