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    K.I.Z.
    Urlaub fürs Gehirn

    VÖ: 03.06.2011 | Label: Vertigo/Universal
    Text:
    6 / 12
    K.I.Z. - Urlaub fürs Gehirn

    „Wieder mal sind wir mit Schrott in den Charts“ rappten K.I.Z. in In seiner Mutter – und behielten damit recht. Platz vier für grenzdebilen, ironisch-humorvollen und doch ernsthaften HipHop, der fast immun gegen Kritik ist.

    Humorvoll schocken, das war schon 2005 das Motto von K.I.Z., als sie mit ihrem Debüt DasRapDeutschlandKettensägenmassaker wohl mehr Leute schockten als zum Lachen brachten. Auch 2011 sind die vier Berliner nur mit Verständnis für Ironie und debilen Humor zu verstehen. Wer vom völlig übertriebenen Gerappe und Gelalle im Culcha-Candela-Auto-Tune oder von den bratzenden Beats genervt ist, tut sich mit Kritik womöglich trotzdem schwer. Was soll man auch gegen ein Album sagen, das den Titel Urlaub fürs Gehirn trägt, dessen Artwork mit Irrenhaus-Splatter gespickt ist und dessen Bonustrack Biergarten Eden das gesammelte Deutschtum verarscht: „Schwarz, Rot, Gold – und wir reiten auf den Schäferhunden Richtung Horizont.“ Insbesondere in Gesellschaft kann man sich beim Zuhören köstlich amüsieren oder Wortspiele entdecken, die meistens albern, manchmal aber auch ernst gemeint sind. Um Urlaub fürs Gehirn aber häufiger alleine zu hören, dazu fehlt es doch an Ernsthaftigkeit. Stumpf ist eben nicht immer Trumpf. Das wissen auch K.I.Z. – trotzdem muss man filtern, um ernst gemeinte Inhalte zu entdecken. In Fleisch sind sie noch ziemlich eindeutig, im herrlich überspitzten Doitschland schafft sich ab nur vereinzelt zu erkennen: „Scheiß Weiber, machen sich ‘nen Lenz am Herd/ während der Mann nach Afghanistan zum Kämpfen fährt.“ Urlaub fürs Gehirn ist eine genial bis nervige Tortur mit Textzeilen wie dieser: „Ich hab’ Ghetto-Abitur, guck’ auf das Armutszeugnis.“

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