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    Kaada
    Music For Moviebikers

    VÖ: 01.09.2006 | Label: Ipecac / Soulfood
    Text: Wolfgang Kienast
    7 / 12

    Der Albumtitel winkt mit dem Zaunpfahl, hier wurde Kino für die Ohren gemacht. Bevorzugt für Freunde der romantischen Komödie französischer Prägung.

    Mit dem “Amélie”-Soundtrack gelang Yann Tiersen auch in Deutschland der Durchbruch. Seine verspielten Klänge passten zur mit zeitgenössischen Mitteln erzählten, im Grunde ihres Herzens aber altmodischen Geschichte wie die Träne ins Taschentuch. Ein gleiches warm-nostalgisches Flair bestimmt das dritte Album des Norwegers Kaada. Ihm gelingt es, die großen Gefühle, von denen jeder Kinotraum lebt, in ein handliches Format zu bringen. Die kleinen Klangkunststückchen erzählen nicht vom Leben und Lieben unerreichbarer Heldinnen und Helden auf der Leinwand, sondern von Dingen, die Hans und Gabi passieren. Es gelingt, weil er mit seinem 20-köpfigen Orchester keinen in der Filmwelt ebenso gern verwendeten bombastischen Monumental-Score einspielt, sondern es bei luftig leichter Transparenz belässt. Was fehlt, ist der passende Film zum Soundtrack, und bis der ins Kino kommt, darf sich, wer nach dem dritten Hören der Amélie-Musik noch immer Rotwein in der Falsche hat, mit “Music For Moviebikers” eine private Fortsetzung herbeiträumen. Kaada schreibt derweil kein Drehbuch, sondern lotet die Möglichkeiten aus, sein Album live zu präsentieren. Es könnte das nächste Erlebnis werden.