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    Kaiser Chiefs
    Employment

    VÖ: 22.08.2005 | Label: B-Unique/Universal
    Text:
    8 / 12
    Kaiser Chiefs - Employment

    “An exhiting CD suitable for 6 million listeners”, steht im Booklet. Das darf man mild übertrieben nennen. Oder untertrieben?

    Bands wie Kaiser Chiefs braucht kein Mensch. Will kein Mensch. Nicht in diesen Tagen, die beileibe nicht arm sind an jungen selbstbewussten Musikanten aus Großbritannien, die dir das Leben leicht (sie sagen: besser) machen wollen mit ihren haftenden Optimismusmelodien und der nie allzu gut kaschierten Rotzigbübigkeit. Die ewiggleiche Masche, alles schon gehabt – da waren die noch gar nicht auf der Welt –, und zwar in richtig gut. So, verehrte Leser, klingt das, wenn man sich weigert, in den Lobpreis mit einzustimmen, den Kaiser Chiefs genießen. Hoffentlich genießen, seit ihr Debüt “Employment” das Inselreich zu unser Linken verzückt und mit vielmonatiger Verspätung (großes Mysterium Veröffentlichungspolitik) endlich auch den importfaulen Rest Europas. Gibt’s einen guten Grund, ist jetzt die Frage, sich der Elogen zu enthalten, stattdessen die Kaiser Chiefs zum Anlass für eine Generaltirade auf den Stand der britischen Musik im Jahr 2005 zu nehmen? Nicht einen. “Employment” ist clever, in der so stimmigen wie kurzweiligen Gesamtheit, in fast jedem Songmoment. Es heißt, die fünf aus Leeds seien verspielt; das unterschreiben wir. Wer sonst bringt’s fertig, sich mit Synthies, die nach Eiche-rustikal-Heimorgel klingen, der Welt vorzustellen (“Everyday I Love You Less And Less” – ein Titel, dem die zunehmende Hitzigkeit des Songs widerspricht), Beatles (“You Can Have It All”) und Beach Boys (oha: “Caroline, Yes”) wie beiläufig zu zitieren und die jüngst erlangte Ernsthaftigkeit wieder und wieder zu verspielen, weil sich die Jungs nicht am Riemen reißen können und wollen und Fußballfans-bei-Eckstoß (“oooooohhhhhh!”) spielen müssen? Eine Kaiser-Chiefs-Spezialität, die den Höhepunkt mancher Stücke (“Everyday…”, “I Predict A Riot”, “Oh My God”) ins kurz vor Unerträgliche steigert. “It does not move me/ It does not get me going at all.” Genau, und aus Großbritannien kommt seit Jahren keine gute Popmusik mehr.

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