Vielleicht muss man sich die Kaiser Chiefs zurzeit einfach als eine Art Party-Jukebox vorstellen. Zum Vorgänger “Duck” war an dieser Stelle bereits das Namedropping-Fieber ausgebrochen, damit kann man im Prinzip weitermachen.
Mit einer kleinen Hilfe von Nile Rodgers (Chic) eifern die Kaiser Chiefs mit “Feeling Alright” dem David Bowie der 80er nach, “Beautiful Girl” ist ein Selbstzitat mit dezentem Autotune-Schnickschnack, “How 2 Dance” grüßt die mittlerweile vergessenen 2005er Weggefährten von Hard-Fi, “The Job Centre Shuffle” stibitzt sich ein paar Pillen aus der Schublade der Happy Mondays und “Sentimental Love Songs” klingt nach Duran Duran mit mehr Dampf.
Zwei besonders klassische Songs verbergen sich am Ende der Platte. “Noel Groove” wird von den Cribs verfeinert und grüßt unüberhörbar Noel Gallagher, “The Lads” verweist auf die goldenen Jahre der Band, die nun auch schon 20 Jahre her sind, und klopft sich bei allem Charme ein bisschen zu sehr auf die eigene Schulter.
Den Sound hat Amir Amor (Sam Smith, Ed Sheeran, Charli XCX) produziert, an ihm dürften sich die Geister scheiden. So eingängig und abwechslungsreich die Kaiser Chiefs nach wie vor ihre Melodien drechseln, eine ausgefuchste Hochglanz-Produktion wie diese zeigt einmal mehr: Die Zeiten des Aufstands sind verdammt lang her.
Das steckt drin: Hard-Fi, The Jaded Hearts Club, Kasabian
weitere Platten
Duck
VÖ: 26.07.2019
Stay Together
VÖ: 07.10.2016
Education, Education, Education & War
VÖ: 28.03.2014
The Future Is Medieval
VÖ: 01.07.2011
Off With Their Heads
VÖ: 17.10.2008
Yours Truly, Angry Mob
VÖ: 23.02.2007
Employment
VÖ: 22.08.2005