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    Kante
    Zweilicht

    VÖ: 08.01.2001 | Label: Kitty-Yo/EFA
    11 / 12

    Beseelt und bewegend, klug und kühn: das sehnlichst erwartete zweite Album der Hamburger Band Kante weiß Gegensätze zu verbinden.

    „Zweilicht“ zu beschreiben ist eine Herausforderung. Zum einen ist diese Platte so vielschichtig, komplex und subtil, dass es schwierig ist, das sprachlich nachzuvollziehen. Zum anderen entstammen Kante einem bestimmten Kontext. Vor drei Jahren, mit dem Debüt „Zwischen Den Orten“, hatte Post Rock-Deutschland seine Helden gefunden. Post Rock ist jetzt tot oder zumindest redet niemand mehr ernsthaft darüber. „Zweilicht“ scheint in einen kontextfreien Raum geworfen und überschreitet dennoch schon jetzt künftige Genregrenzen. „Wir leben von einem Glauben der unserer Gegenwart vorauseilt“ heißt es in „Die Summe Der Einzelnen Teile“, der Single, die gleichsam ein ohne Ende rockender Smash-Hit als auch Manifest ist. Der Glaube an Musik, der Kante an die Grenzen der Musik gehen lässt, ist auf „Zweilicht“ immer zu spüren, und trotzdem ist es schwierig die objektive Distanz zu finden, zu sehr spielt sich die Musik, wenn man sie sich nach einer Weile erschlossen hat, im Kopf ab. Sie ist gleichermaßen durchdacht und klug, kühn und kühl – ohne aber völlig abstrakt oder unnahbar zu sein. Ihre Erhabenheit liegt in der Verbindung mit den manchmal fast trivial erscheinenden Texten und den traditionellen, bisweilen spirituellen Elementen, die sie in sich trägt. Da ist z.B. eine Folk-Gitarre und vieles, das auf Jazz, Blues oder Klassik zurückgeht. All das verleiht „Zweilicht“ etwas Ursprüngliches, in den besten Momenten scheint es gar Magie zu sein. Carsten La Tendresse schrieb zum Debut: „Scheißegal. Alles falsch und doch richtig. […] Kauf dies, du Sack!“ Ich allerdings werde „Zweilicht“ einfach ein Hammer-Album schimpfen.

    weitere Platten

    In der Zuckerfabrik

    VÖ: 06.02.2015

    Rhythmus Berlin

    VÖ: 09.03.2007

    Die Tiere sind unruhig

    VÖ: 04.08.2006

    Zombi

    VÖ: 16.08.2004

    Zwischen den Orten

    VÖ: 19.05.1997