Trotz brillanter Alben und zahlreicher Live-Auftritte sind Karate noch immer ein Geheimtipp unter Freunden anspruchsvoller, amerikanischer Indie-Sounds. Daran wird sich auch mit Pockets, dem sechsten Streich der Bostoner, wenig ändern. Zu introvertiert, zu wenig catchy und wahrscheinlich schlicht zu gut ist der Dreier, um der breiten Masse aufzufallen. Das wunderbar sanfte, mit jazziger Gitarre und den für Geoff Farina typisch nachdenklichen Worten versehene Water, das schleppend langsame, seinem Titel widersprechende Cacophony oder das mit einem herrlich quietschenden Gitarrensolo sowie Ska-verdächtigen Rhythmen ausgestattete Tow Truck bilden Höhepunkte der Platte. Den Vogel auf diesem mit nur acht Tracks bzw. 30 Minuten Spielzeit leider viel zu kurzen Werk schießt das Trio allerdings mit dem abschließenden Concrete ab: Die über achtminütige, monumentale, elektrische Americana-Ballade stellt eine Mischung aus Uncle Tupelo und Codeine, einem Touch Neil Young und dem Besten aus der Bob Moulds Solokarriere dar. Und dann ist der Spaß auch schon vorbei – aber es gibt ja immer noch die Repeat-Taste.
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