Man könnte hingehen und sagen: Karate aus Massachusetts spielen straighten, melodiösen Rock. Vermutlich würde einen dann nicht nur ein Handkantenschlag von Eliot Shepard, der im Pressetext Karate frenetisch bejubelt, treffen, sondern auch der Blitz. Denn so einfach kann diese Band nicht abgetan werden, auch wenn sie als klassisches Rocktrio Musik nicht gerade neu erfinden. Vielmehr muß auf den direkten, transparenten Sound eingegangen werden. Dramaturgisch aufgebauten Songs wie The Last Wars” verhilft er zu einer, tja, poetischen Wirkung. Sound und Harmonien machen Wehmut und Sehnsucht greifbar, die Texte erzählen vom Verlassenwerden, von Langeweile und von Beruhigungsmitteln, die auch nicht verhindern können, daß immer wieder Wut und Aggressionen durchbrechen. The Bed Is In The Ocean” ist mit Emotionalität vollgesogen und das Verdienst von Karate, insbesondere von Sänger Geoff Farina, ist es, diese weder kitschtriefend und leidend hervorzubringen, noch depressiv und introvertiert, sondern mit den richtigen, packenden Riffs und Breaks exakt auf den Punkt. Um es nochmal zu sagen: Das alles rockt sehr weit nach vorne, ist gleichzeitig aber auch offen für Country-Einflüsse, Jazz-Akkorde und die ganz leisen Nuancen.
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