Bands, die nach dem Exit ihres Sängers mal eben den nächsten Abbieger nehmen und selbstbewusst weitermachen, gibt es nicht allzu viele. Kasabian jedenfalls machen vor, wie es geht. Meighan war gestern, jetzt ist Gitarrist Serge Pizzorno der neue Frontmann, Tour-Gitarrist Tom Carter fest an Bord, und die titelgebenden Alchemisten klingen in der Tat so euphorisch, als hätten diese Erschütterungen ganz neue Energien freigesetzt. Schon die erste Single “Alygatyr” wies im vergangenen Herbst den Weg: ein tanzbares und hymnisches Monster, mit Big Beats, massig Filtern, Autotune und sonstigem Kokolores, eingedampft zum Instant Hit für alle Aggregatzustände zwischen Indieclub und Glastonburys Pyramid Stage. Auf Albumlänge erweitert das Quartett die Klangbreite, mischt spacige Miniaturen mit Neo-Prog und Oldschool-Electro, klingt mal wie Daft Punk im Gitarrenladen, dann wieder so, als hätte man die Beatles ins Hier und Jetzt gemorpht, einen Song später dann nach postmodernen Pink Floyd, mit Versatzgesang und Flötentönen. Ein Album, das bis in den letzten Winkel ausformuliert ist, dabei nie angestrengt wirkt, den Aufbruch in ein neues Zeitalter vielmehr mit einer Extraportion Finesse angeht und vor lauter Ideenreichtum keinen Platz für einen Blick zurück bietet, kurzum: großes Kino.
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