Kataklysm
Goliath
Text: Ulf Imwiehe | Erschienen in: VISIONS Nr. 365
Fairerweise muss man dem kanadischen Knüppelquartett natürlich zugestehen, nie ein gewisses Niveau unterschritten zu haben. Allerdings erschütterten die Erfinder des sogenannten Northern Hyperblast lange Zeit durch eine sterile Leblosigkeit, wo Feuer und Verve gefragt gewesen wären.
Nun prangt auch “Goliath”, das 15. Album seit der Bandgründung 1991, mit einer in allen Aspekten geradegezogenen, hochkomprimierten Produktion und vor allem das Schlagzeug macht nach wie vor klar, warum Kataklysm in Szene-Kreisen gerne als Nintendo-Metal geschmäht werden. Aber erstens scheint dies genau der Sound zu sein, den die Band will und braucht, um bei dem irren Gekloppe nicht aus der Kurve zu fliegen. Und zweitens lässt sich sogar ein fast zu Tode getriggertes Schlagzeug einigermaßen verschmerzen, wenn das Songwriting spannend ist. Und gerade in dieser Hinsicht kommt aus dem Staunen kaum heraus, wer die Band bereits als gesichtslosen Alibi-Death-Metal-Act für das Wacken-Mittelfeld abgeschrieben hat.
Die Riffs haben plötzlich Wiedererkennungswert, jeder einzelne Songs strotzt nur so vor Hooks, Sänger Maurizio Iacono brüllt sich bis in die Bronchialdetonation und mit “Combustion” hat man sogar einen raffiniert arrangierten Hit im Angebot, der Arch Enemy-Fans, Nu Metaller und Hardcore-Grenzgänger im Pit vereinen dürfte – was für eine Überraschung.
Das steckt drin: Behemoth, Krisiun, Pestilence
weitere Platten
Of Ghosts And Gods
VÖ: 31.07.2015
Waiting For The End To Come
VÖ: 25.10.2013
Serenity In Fire
VÖ: 09.03.2004
Shadows & Dust
VÖ: 23.09.2002
Temple Of Knowledge
VÖ: 30.11.1999