Dabei ist “I Hate Seagulls” noch am nächsten dran an “Made Of Bricks” mit seinen süßen Texten, eine rührend spezielle Aufzählung zum Klavier. I hate rude ignorant bastards and I hate snobbery/ I hate anyone who if I was serving chips wouldnt talk to me/ But I have a friend with whom I like to spend any time I can find. Auf Konzerten ist längst klar geworden, was das Debüt vor lauter Verspieltheit ein bisschen zu gut versteckt hatte: dass Kate Nash nicht nur eine schlaue Geschichtenerzählerin ist, sondern außerdem eine brillante Musikerin mit richtig guter Stimme.
Auf “My Best Friend Is You” lässt sie sich nun mehr Freiräume, wirft sich schwungvoll in reich instrumentierten 60s-Girlpop, macht mit “Ive Got A Secret” endlich da weiter, wo “Carolines A Victim” noch vor dem ersten Album aufgehört hatte (roh und elektronisch nämlich) und erzählt immer noch die besten, ungewöhnlichsten, liebenswertesten Geschichten, die genau die zweieinhalb Jahre erwachsener sind, die zwischen das rothaarige Mädchen im Blumenrock und die Performancekünstlerin in den avantgardistischen Kostümen passen. “Mansion Song” ist so ein Stück, das erst jetzt geht, eins das vom sirenenunterlegten sarkastischen Sprechgesang – Get up get down and get undressed/ Cause thats what you do best/ Strip, strip, strip and shag/ Fuck, get fucked/ And be impressed by the better sex/ Take a piece of raw vegetable and hold it to your breast and say that you stood for nothing – plötzlich ins wilde Trommeln ausbricht. Wer nur die vergleichsweise zahme Single “Do Wah Doo” im Radio hört, verpasst eine aufregende neue Kate Nash.
Artverwandte
Sleater-Kinney – “All Hands On The Bad One”
The Supremes – “Where Did Our Love Go”
Jamie T – “Kings And Queens”
weitere Platten
9 Sad Symphonies
VÖ: 21.06.2024
Yesterday Was Forever
VÖ: 30.03.2018
Girl Talk
VÖ: 01.03.2013
Do-Wa-Doo (Single)
VÖ: 16.04.2010
Made Of Bricks
VÖ: 12.10.2007