Menschen sind entweder glücklich oder unglücklich. Auf Keith Caputo und seine Musik trifft beides zu. Man hörte dem Erschaffer und seiner Stimme schon immer an, wie glücklich es machen kann, Texte über Unglück zu singen. Bei Life Of Agony versuchte er, persönliche Traumata durch künstlerischen Ausdruck zu verarbeiten, aber richtig intensiv wird es, wenn er die alleinige Verantwortung trägt. “Hearts Blood On Your Dawn” ist ein musikalisches Manifest zu den Themengebieten Einsamkeit, Verlust und Traurigkeit – eine Platte, die man nicht auflegen sollte, wenn die Stimmung sowieso im Keller ist. Selbst bei Sonnenschein verbreitet Caputo mit oft brechender Stimme eine schaurig-schöne Atmosphäre, die seinen Vorbildern ziemlich gerecht wird. Pink Floyd trifft Radiohead. “Livin The Blues” heißt ein Song, und es wäre ein schönerer Albumtitel gewesen, besäße Caputo nicht den Hang zur Theatralik auf der Metaebene. Eine sehr unamerikanische Platte von einem amerikanischen Sänger, der das Leiden zu seiner Berufung gemacht hat.
weitere Platten
Dass-Berdache: Essential Rarities and Demo Cuts
VÖ: 23.08.2008
A Fondness For Hometown Scars
VÖ: 04.04.2008
Perfect Little Monsters
VÖ: 17.02.2003
Died Laughing Pure
VÖ: 20.11.2000
Died Laughing
VÖ: 14.02.2000