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    Keith Wallen
    Infinity Now

    VÖ: 03.05.2024 | Label: Rise
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 374
    4 / 12
    Keith Wallen - Infinity Now

    Das zweite Soloalbum des Breaking-Benjamin-Gitarristen ist eine über weite Strecken leblose Angelegenheit.

    Den Willen, ein mitreißendes Rockalbum zu schreiben, kann man Keith Wallen nicht absprechen. Doch weder die eingeflochtenen elektronischen Elemente, die größtenteils stumpfen und oft gleich klingenden Riffs und vor allem nicht die meist sehr dick auftragenden Refrains bleiben hängen.

    Dafür aber die größtenteils unangenehmen Texte. “There’s still blood in this beating heart/ And my tongue still cuts switchblade sharp/ Living isn’t living if I can’t live free/ You won’t tie your strings on me”, heißt es etwa in “Strings”, und man kann sich nur allzu gut vorstellen, wie dazu zahlreiche Männer in der Midlife-Crisis in viel zu hohem Tempo über die Autobahn brettern, um endlich mal wieder etwas zu fühlen.

    “I think I need a headspace holiday/ From every single thought I can’t escape/ ‘Cause I want to forget everything I regret”, singt Wallen wiederum im immerhin groovigen “Headspace Holiday” und entscheidet sich für die toxische Männlichkeit, statt an eigenen Fehlern zu wachsen. Zu echtem Männerrock gehört auch, bei einer Akustikballade wie “The Wolf” im Refrain Gefühle mit Pathos zu übertünchen. Dass Wallen sein Instrument eigentlich beherrscht, verhüllt hingegen der künstlich klingende, matschige und von Nuancen befreite Sound. Das ist schade, weil Wallen mit der abschließenden Akustikballade “Dear Father” seinem verstorbenen Vater ein aufwühlendes Denkmal setzt.

    Das steckt drin: Black Stone Cherry, Breaking Benjamin, Shinedown