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    Ken Ishii
    Sleeping Madness

    VÖ: 01.01.1999 | Label: R & S/Zomba
    9 / 12

    Sicher, streng genommen wird die Musik des 29-jährigen, ganz offensichtlich dem musikalischen Wahnsinn recht nahe stehenden Japaners zumeist unter Techno, höchstens noch Drum’n’Bass einsortiert. Allerdings beschreibt diese grobe Zuordnung nicht mehr als die Unmöglichkeit, seine Musik überhaupt in irgendeiner Weise zu kategorisieren. Zwar gibt es auch auf seinem zweiten Longplayer den ein oder anderen Track, zu dem man mit ein bisschen Phantasie das Parkett besteppen könnte, allerdings scheint das definitiv nicht Ishiis Intention zu sein. Es geht vielmehr um das Ausloten neuer Grenzen, um das Finden eines möglichst homogenen Konsenses bei gleichzeitigem Verschmelzen aller denkbaren und undenkbaren Stilistiken. Seine in jahrelanger Kleinstarbeit programmierten Soundgeneratoren frickeln sich den Wolf, schichten eigentümliche Klangtürme über- und ineinander, sind oft klinisch steril und zugleich bemerkenswert warm, rollen behende vor sich hin, nur um hier und da überraschend auf die Vollbremse zu latschen. Dabei lassen sie jedoch niemals den alles entscheidenden Grundgroove vermissen, der notwendig ist, um die Spannung und die Freude am Zuhören aufrecht zu erhalten. Eines jedenfalls gelingt japanischen Elektronik-Musikern immer wieder auf’s Neue hervorragend: anders zu sein, zu denken und zu klingen als der komplette Rest der Welt.

    weitere Platten

    Jelly Tones

    VÖ: 30.11.1999