Gut möglich, dass euch Freunde beim Nebenbeihören dieses Newcomers fragen, ob das die neue Smashing Pumpkins-Platte sei.
Wenn Lead-Sänger Joakim Berg den Mund aufmacht, erinnert er tatsächlich öfter an Billy Corgan. Auch musikalisch sind Kent nicht immer wirklich weit von den Pumpkins entfernt. Vielleicht eine Spur poppiger, was sie dann wiederum in die Nähe von Travis oder Radiohead rückt. Wer Hagnesta Hill zu abgekupfert oder zu kalkuliert findet, soll mit dieser Meinung glücklich leben. Ich werde ihn nicht vom Gegenteil überzeugen, denn Hagnesta Hill schielt ganz offensichtlich auf den amerikanischen und englischen Markt. Das aber tun die vier Schweden mit gleich zehn Rock-Pop-Ohrwürmern, was die Skip-Quote auf zwei Songs reduziert. Mit anderen Worten: Hagnesta Hill ist ein Album zum Ganz-Durchhören. Rock-Pop-Perlen wie The King Is Dead, Music Non Stop, Kevlar Soul, Stop Me June (Little Ego) oder Stay With Me sind nicht unbedingt etwas für Sound-Avantgardisten, sondern überzeugen durch Melodiefolge und Sounds, die unter die Haut gehen ohne Bon Jovi-Format zu erreichen. Der Grund, warum ich dieses Album wirklich mag? Kent schreiben Songs, die die Seele berühren ohne Plattitüden zu bemühen – und außerdem klingen sie eben ein bisschen wie die Pumpkins, Radiohead und Travis, die ich alle sehr mag.