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    Kerry King
    From Hell I Rise

    VÖ: 17.05.2024 | Label: Reigning Phoenix
    Text: Jan Schwarzkamp / Martin Iordanidis | Erschienen in: VISIONS Nr. 375
    Vier-Ohren-Test
    Kerry King - From Hell I Rise

    Stabiles Solodebüt oder ein weiterer Nagel für den Sarg von Slayer? Unser Vier-Ohren-Test zu Kerry Kings Debüt klärt darüber auf.

    Der eine Typ von dieser einen Metal-Band hat mit namhaften Kollegen ein stabiles Solodebüt aufgenommen.

    Halten wir uns nicht mit der Tatsache auf, dass Kerry King ein Unsympath ist. King hat bei Slayer gespielt, seit er Teenager ist. Es ging in seinem Leben nie darum, sympathisch rüberzukommen. Missachten wir also all den Klatsch und Tratsch, das Lästern über und Verdammen der Ex-Kollegen und nehmen sein “Solodebüt” unter die Lupe.

    Dass da mehr als Kerry King drinsteckt, ist klar. Mitgenommen von Slayer hat er Schlagzeuger Paul Bostaph, die zweite Gitarre spielt Phil Demmel (Vio-lence, Ex-Machine Head), den Bass Kyle Sanders von Hellyeah und am Mikro klingt Mark Osegueda von Death Angel nicht so wahnsinnig anders als Tom Araya. Eine stabile Gesellschaft mit einem stabilen Album.

    Was immer man an Slayer auf ihren drei letzten Alben mochte, bekommt man auch auf From Hell I Rise. Aber King ergeht sich nicht zu sehr in schrillen Solos. Dafür gibt’s in “Residue” satte Grooves, während “Idle Hands” schön Speed macht. Das 81-sekündige “Everything I Hate About You” erinnert einen daran, dass Slayer auch Fans von Hardcore-Punk waren. Mit 13 Songs in 46 Minuten ist das Album nur etwas lang geraten, das Interlude-mäßige “Tension” hätte es etwa nicht gebraucht. Dafür reißt der Titelsong als Rausschmeißer noch mal alles ab. Jan Schwarzkamp

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    Dank Kerry King kann man Slayer jetzt noch langsamer beim Sterben zusehen – ein unwürdiger Tod.

    Bleiben wir doch in der blutigen Slasher-Ästhetik von Slayer – jetzt, wo sowieso alle länger leben als zum teuer inszenierten Band-Sterben 2019. Im Knorpel-und-Gedärm-Kosmos der Band wäre “From Hell I Rise” ein mehrfach amputierter Golem, der geistlos durch ein Trümmerfeld zerstörter Tempelbauten wankt. Kerry Kings Riff-Regal liefert das uninspirierte Material für die dünne Storyline dieses B-Movies, der so gerne Blockbuster wäre. Neben der akrobatischen Thrash-Action von King und Schlagzeuger Paul Bostaph will aber nichts im Musikhirn hängenbleiben. Wer den Trailer in Form von “Idle Hands” gesehen hat, kann sich den Rest eigentlich sparen.

    “From Hell I Rise” geht mit Ideen an den Start, die schon vor knapp zehn Jahren zu schwach für “Repentless” waren und hier mit dickem Produktionsbudget Zweitverwertung finden. Slayers Sound-Charakteristika mischt der frisch gebackene Regisseur in jeder Szene eilig ins Bild – das muss auch räudige, aber dröge Punk-Bruchstücke wie “Two Fists” beinhalten.

    Sänger Mark Osgueda muss man zugutehalten, dass er als Stimm-Statist ein echtes Alter Ego entwickelt. Tom Arayas Bell-Gesang und dessen naturgegebene Distortion emuliert Osgueda so dämonisch, wie das Skript es vorsieht. Martin Iordanidis

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    Das steckt drin: Death Angel, Kreator, Slayer