Nun gut, gegenüber der Muse-Aufführung von The Resistance würden Khoma noch immer wie wahnsinnig wilde Rocker wirken. Denn trotz bombastischer Gestik klingen die Schweden live rotziger als auf ihrem dritten Album. In der Fußball-Halbzeitpause, zwischen Kings Of Leon und dem neusten Hit von Muse aber würde ein Großteil ihrer neuen Songs, die gar nicht so neu sind, kaum auffallen. Nach drei Jahren der Stille begeben sich Jämte und seine beiden Mitstreiter, die beiden Cult-Of-Luna-Mitglieder Johannes Persson und Fredrik Kihlberg, im August 2009 ins Studio.
Nach ihrem Ausflug zu Roadrunner kommen Khoma in der Heimat, beim Razzia-Records-Sublabel Selective Notes unter. Dort erscheint A Final Storm bereits im vergangenen April, kurz nach der Vorab-Single In It For Fighting, die zutiefst verzweifelt klingt. Im zugehörigen Video klagt Jämte unter seiner Kapuze: Im lying down where you left me/ Seconds before it turns dark/ All of these dreams of what could have been/ Pumping leaving my heart.
Sein beklemmender Gesang ist allgegenwärtig, drückt allen elf Albumtracks den immer gleichen, selbstmitleidigen Stempel auf. Auch die hin und wieder ausufernden Instrumente schaffen es nicht, den Songs die Trauerwurzeln auszureißen. Das ist manchmal so schwer zu ertragen, dass man die Grabsteine, vor denen Jämte kniet, bunt bemalen möchte – und seine schwarze Kleidung gleich mit. Vor Jahren hatten sich Khoma dem Leitsatz Flüstern kann kraftvoller als Schreien sein verschrieben. Sie sollten das Schreien durch Jammern ersetzen.
weitere Platten
All Erodes
VÖ: 09.11.2012
The Second Wave
VÖ: 31.03.2006