Ein echtes Problem, über eine Platte zu schreiben, die – um das Wort dann auch gleich inflationär oft innerhalb einer einzigen Besprechung zu benutzen – in all ihren Ausprägungen vor allem eines ist: nett. Denn diesen Menschen, die ihre Sporen bei Bands wie Hood, Velocette und Comet Gain verdienten, will man überhaupt nichts Böses. Man würde, wenn man könnte, sie am liebsten einfach nur gern haben dafür, dass sie eben mal nicht nach dem total crazy Aufhänger suchen, um aufzufallen. Kicker fallen, wenn überhaupt, dann durch ihre gekonnt in Stimmung gebrachte Unauffälligkeit auf. Sie schreiben hübsche Songs mit lieblichen Melodien, die an poppige Yo La Tengo, die Stranglers oder eben (und ganz besonders) an die oben zitierten Go-Betweens erinnern. Sie spielen gewandt mit sich umtänzelnden Boy/Girl-Gesangsduetten und haben ein Händchen für stimmungsvolle Instrumentierungen, in denen das Auffälligste eine wabernde Hammond-Orgel oder eine fiedelnde Geige ist. Sie machen das alles richtig gut und richtig schön – und doch fragt man sich am Ende, ob auch nur ein einziger Song hängen blieb. Blieb nicht. Auch nicht nach dem dritten Hören. Spätestens dann muss man sich fragen, ob man so eine Platte braucht. Bei aller Nettigkeit.