Eine nölige Emostimme, die Grinsen zaubert. Wer sich jetzt nicht mitfreut, der hat noch nie zu Jimmy geheult und alle besten Hälften des Jade-Tree-Katalogs übersehen. Gutes Jungsein macht niemals müde, und Emo ist, wenn man trotzdem lacht. Über Mädchen singt, über fiese Lügen und kleine Städte und sonstige Gefühlsanlässe und zum Refrain dann hymnisch “Could you fuck me right away” schmettert. Kid Down sind vier Schweden Anfang 20, die als Weezer-Coverer anfingen, ihre düstere Phase mit einer EP abhakten und inzwischen wieder beim herrlich aufschwingenden Powerpop angekommen sind, so grundlos fröhlich wie eine nächtliche Bollerwagenfahrt im Frühling. Dass die adrett markengekleideten Protagonisten dabei aus keinem sonnigen Überseestaat kommen, sondern die nordisch-geerdeten Namen Höjdén, Anundsson, Ljung und Bergström tragen, macht die herzzerreißend gefühlvollen Hooks gleich doppelt sympathisch. Ausgleichsabzug gibt es wie so oft bei den Originalitätspunkten, und sei es nur, um mit dem kleinen Finger ein wenig fester auf die ungeschminkte Tränendrüse zu drücken, die das als kleinen Wink verstehen möge, noch mehr flotte Gute-Laune-Heuler mit Umwerf-Appeal zu produzieren.
weitere Platten
I Want My Girlfriend Rich
VÖ: 20.02.2009