Die Truppe um Ex-Lifetime-Gitarrist Dan Yemin überzeugt mit einem kurzen, aber ungeheuer durchschlagenden Album.
Fuck yeah! Nach genau 23 Sekunden des ersten Stückes steht hier fest, dass ich diese Platte liebe. Und daran ändert sich auch im Laufe der verbleibenden 24 Minuten nichts mehr, denn Kid Dynamite haben genau die Leidenschaft, musikalische Fähigkeit und Power, um fast allen anderen neuen Oldschool-HC-Kapellen in Sekunden davonzueilen. Wer das selbstbetitelte Debüt und die Split-Single mit 88 Fingers Louie kennt, weiß, was ich meine, und wird schon mit dem absolut programmatischen Titel in die richtige Spur geschickt. Massenweise Crew-Refrains und superaggressive Bolzparts gepaart mit höchstmöglicher Eingängigkeit und einer Ausstrahlung, die einfach mitreißen muss. Wer hier nicht fingerpointend durchs Zimmer mosht und sich bei der einen oder anderen Windmill den Arm auskugelt, dem ist nicht mehr zu helfen. Und das sagt jemand, der bei Oldschool-Platten normalerweise im Stehen einschläft. In achtzehn Songs, die das Kunststück schaffen, bei aller Härte, Schnelligkeit, Poppigkeit, Melodiösität, Wut und Positivität wie aus einem Guss zu wirken, sagen Kid Dynamite alles und rennen wahrscheinlich weltweit offene Türen ein. Und deshalb: Just erreichte uns die Meldung, dass man hier scheinbar keinen Bock auf Großrauskommen hatte und sich deshalb kurzerhand noch vor Release der Platte auflöste. Möglicherweise steht da demnächst ein Neuanfang mit anderem Sänger an, was Genaues weiß man aber nicht. Wäre auch irgendwie kaum besser denkbar als jetzt. Egal. Das X auf die Hand und die kurzen Hosen an. Und ab dafür: Uohuohuoh – uohuohuoh – uohuohuoh…
weitere Platten
Cheap Shots, Youth Anthems
VÖ: 03.11.2003