Mit einer Compilation älteren Liedguts und mit Metallicas Hilfe versucht der US-Megaseller Kid Rock auch in Europa an den Start zu kommen. Ein zweifelhaftes Unterfangen.
Kid Rock ist in Amiland eine fette Hausnummer, Zeit also, den bei uns nie veröffentlichten Backkatalog auszuschlachten. The History Of Rock als eine Art Best Of durchgehen zu lassen, wäre allerdings einfach. Zu einfach. Denn leider sind die meisten der älteren Aufnahmen qualitativ nicht mit dem Acht Millionen-Seller Devil Without A Cause (1998) zu vergleichen. Zwar stimmt bei vielen früheren Werken der Ansatz, nämlich Rock mit Rap zu verbinden, aber leider gehen die reinen Rap-Geschichten völlig in die Hose. Dazu kann R.J. Ritchie leider viel zu gut singen, als dass man das Ganze authentisch nennen könnte. Da geht auf der lyrischen Seite schon mehr. Kid Rock dürfte mit seinem Image als Pimp Of The Nation zumindest in den englischsprachigen Ländern voll im Trend liegen. Machos sind in, also lasst uns die Sau (in diesem Fall noch einmal) durchs Dorf jagen. Titel wie Fuck That oder Fuck You Blind sagen wohl alles. Trotzdem (oder vielleicht auch gerade deswegen) wird sich dieses Album gut verkaufen – und zwar dank Metallica. Denn von denen klaut Kid Rock Sad But True, modelt es um und macht aus einem alten Hit einen neuen. Nichts Neues also auf der musikalischen Ebene. Ich halte es zwar eher für unwahrscheinlich, dass dieser Dicke Hose-Metal auch bei uns so groß wird wie in den Staaten, aber nach Big Brother zweifele ich stark am Geschmack der Deutschen…
weitere Platten
First Kiss
VÖ: 20.02.2015
Rebel Soul
VÖ: 16.11.2012
Rock N Roll Jesus
VÖ: 12.10.2007
Cocky
VÖ: 10.12.2001
Devil Without A Cause
VÖ: 01.01.1900