The Movielife, New Found Glory, Fall Out Boy – es gibt durchaus Bands mit einem seriösen Punk- und Hardcore-Background, die sich dennoch voll und ganz den fröhlichen und sorglosen Melodien zugewendet haben. Natürlich rümpfen da diejenigen die Nase, die von der Szene auch noch eine gewisse Widerspenstigkeit fordern, aber zumindest eine Existenzberechtigung gesteht man den Bands im Allgemeinen doch zu, solange sie wissen, wo sie herkommen, und sich auch zu ihren Wurzeln bekennen. Kids In Glass Houses gehören auch in diese Gruppe. Mit der Musik ihrer Vorbilder wie Refused oder Glassjaw haben sie nun wirklich nichts zu tun. Dennoch besitzen sie genügend Attitüde, um nicht im Allerwelts-Teenie-Charts-Pop unterzugehen. Einen 32-Jährigen muss das sicherlich nicht mehr groß kratzen, aber auch der kann Songs wie dem Opener Artbreaker I zugestehen, ein ordentlicher Popotreter zu sein. Im Verlauf der Platte entwickelt sich Dirt allerdings antiproportional zum Albumtitel und tappt so doch hin und wieder in den Topf mit dem allzu süß-klebrigen Geschmack, der einfach zu sehr in den Zähnen schmerzt, aber sicher die Herzen der schmachtenden 14- bis 18-jährigen Emogirls im Sturm erobern wird. Das ist völlig okay. Die haben halt andere Probleme als wir alten Säcke, und die können so eine Überdosis Sonneneinstrahlung auch noch viel besser wegstecken. Wer wird also gleich das Glashaus mit Steinen bewerfen wollen? Geht in Ordnung, das Ding.
weitere Platten
In Gold Blood
VÖ: 11.11.2011
Smart Casual
VÖ: 05.09.2008