So einfach kann das sein. Das Debütalbum Kill The Kilians erhielt noch kräftige Schübse von allen Seiten: Thees Uhlmann entdeckte und lobte bei jeder Gelegenheit in Kamera, Mirkofone und ahnungslose Journalistengesichter diese blutjungen abgezockten Typen aus einem Kaff im Ruhrgebiet, brachte sie ruckzuck beim Plattenriesen Universal und im Studio von Grand-Hotel-Hausproduzent Swen Meyer unter. Das war Wasser auf die Mühlen derer, denen Simon den Hartogs Stimme zu sehr nach Julian Casablancas klang und überhaupt alles an Kill The Kilians viel zu gut war, als dass sie es sich tatsächlich selber ausgedacht haben könnten. Die jungen Leute aber, die den Kilians die Konzertsäle ausverkauften und den Radiosendern mit ihrer Kaufkraft gar keine andere Wahl ließen, als die Kilians noch ein Jahr später regelmäßig zu spielen, interessierte dieses Szenegewäsch herzlich wenig. Gut so, denn das zweite Album (wieder Universal, wieder Swen Meyer) beweist, was dran ist an den Kilians. Die Songs sind nicht grundlegend anders als die des Debüts, nur abgeklärter, durchdachter, an den richtigen Stellen wieder rotzig, an anderen mit fein abgewogenem Pathos bedacht. Bestes Beispiel: die erste Single Said And Done. Solange sich nicht an den immer öfter bemühten Streichern die Geister scheiden, werden die Kilians hiermit weiter wachsen. Zu Recht.
weitere Platten
Lines You Should Not Cross
VÖ: 24.08.2012
Kill The Kilians
VÖ: 07.09.2007