Kill Allen Wrench
My Bitch I A German Junky
Text: Nils Klein
Provokation und Schocken ist Rock’n’Roll-Alltag. Klotzen, nicht kleckern die Devise.
Nicht erst seit Ozzy Osbourne sind diese Erfolgsrezepte für die Steigerung des
Bekanntheitsgrades bekannt. Kill Allen Wrench haben verstanden. Satan, hektoliterweise
Blut und genug nackte Frauen im Gepäck, das prüde Amerika, die Zensur und militante
Religionsfanatiker vor Augen, wurden auf den bisher nur in den USA erschienenen Alben
“My Bitch Is A Junky” und “Full Metal Messiah” all jene Geschmacklosigkeiten
abgefackelt, gegen die selbst die Supernanny machtlos wäre. Jetzt steht der Angriff auf
die Sittenwächter Deutschlands an. Dazu wurden 16 Highlights wie “Butt Fuck Princess”
oder “I Want To Date A Porno Star” neu eingespielt. Das klingt dann so, als ob die
Kassierer zuerst Schminktipps von Marylin Manson bekommen hätten, um dann Scum-Punk á
la Antiseen und Konsorten zu zelebrieren. Dazu der ehemalige Berufscatcher Allen
Wrench, der mit kleinen Latexteufelshörnchen verziert Weisheiten wie “You are the
servant of satan / You must obey / Let satan command you / Let satan command you”
(“Godbye”) vom Stapel lässt. Wer sich davon ernsthaft auf den moralischen Schlips
getreten fühlt, dem ist nicht zu helfen. Das hier ist kalkuliertes Image und letztlich
mittelklassige Musik von Herren, die wahrscheinlich auch alten Omas über die Straße
helfen würden.