![Kill Her First - Künstliche Freiheit](https://www.visions.de/wp-content/uploads/Kill_Her_First_Kuenstliche_Freiheit-350x350.jpg)
Die neue personelle Zusammensetzung bringt neue Einflüsse mit sich. Viele der Songs haben heftigere Breakdowns, die Riffs neigen deutlicher Richtung Nu Metal, die bereits bekannte Gesangs-Doppelspitze von Kill Her First hat ihre Aufgaben klarer verteilt: Gero Crocianelli rotzt und brüllt, Giulia Campagna growlt und singt.
Die eine klingt eher nach Punk, die andere nach Metalcore. Beides ergänzt sich stimmig, würde der Klargesang nicht so stark bremsen. Daran ist weder der Stil noch Campagnas Stimme schuld, eher liegt es daran, dass Kill Her First beim Songwriting durchweg die schwächsten melodischen Entscheidungen treffen. Die dünne Produktion rückt diese wenig schmeichelhaften Wendungen zudem unfreiwillig in den Vordergrund.
So wohnt dem Album der Charme eines Demotapes inne. Viele Genrekollegen klangen in ihrer Anfangszeit ungefähr so wie Kill Her First jetzt. Bedenkt man jedoch, dass fast 15 Jahre Erfahrung in diesem Album stecken, stellt sich die Frage, woran die Band die ganze Zeit gefeilt hat: „It’s all a repetition/ This all happened before.“ Dabei liegen die Samen für gute Songs, in Form von knarrenden Riffs, Drum-n-Bass-Beats und dem Zusammenspiel der beiden Frontfrauen, bereits in der Erde. Gute Ideen zu haben, ist jedoch bei Weitem kein so drastischer Schritt nach vorne, wie die Band einem weiß machen möchte.
Das steckt drin: Guano Apes, Neverland In Ashes, Rise Against
weitere Platten
Empty Hands (EP)
VÖ: 03.12.2021
Kill Her Sexism Racism Homophobia First (EP)
VÖ: 10.07.2017