Dass die Hamburger ein ausgeprägtes Pop-Verständnis an den Tag legen, ist den zehn Songs in zweierlei Hinsicht zuträglich: Einerseits setzt es wilden Exzessen zwischen rabiaten Hardrock-Riffs und prasselnden Synthesizer-Spielereien schon im Vorfeld gesunde Grenzen, andererseits hat die Melodieseligkeit der Band dadurch freie Bahn und sorgt in einer Linie für Momente, die das Potenzial für Ohrwürmer in Stadiongröße haben. Dass die Band nur aus zwei Mitgliedern besteht, ist Kill Strings keine Erwähnung wert. Wie selbstverständlich schichten sich auf das fette Gitarren- und Schlagzeug-Fundament weitere Gitarren, Synthies, Klaviere und mehrstimmige Chöre, die die Songs in höchste Höhen treiben. Der übergreifende Pathos wirkt im Laufe von “Limbo” dabei schnell vertraut: Gerade in Sachen Atmosphäre schaut sich das Duo vieles von erfahrenen Stadionrock-Protagonisten wie den Foo Fighters und Muse ab. Besonders letztere sind Dauergäste im erlesenen Bombast von Kill Strings, wenn etwa ein episches Keyboard-Arpeggio der Star des Alternative-Brechers “In Motion” ist oder “Let Me Dream” sich die groovende Coolness des Hits “Supermassive Black Hole” borgt. Sich solche Kniffe von den Meistern abzuschauen, ist eine Strategie, die für “Limbo” aufgeht und in ein viel versprechendes Debüt mündet.