Killed By 9V Batteries
Escape Plans Make It Hard...
Text: Jens Mayer
Wenn man an die Steiermark denkt, hat man gewiss Assoziationen, die in 95 Prozent der Fälle etwas mit der Wald- und Wiesenlandschaft, der Hauptstadt Graz oder Arnold Schwarzenegger zu tun haben. Musikalische Anhaltspunkte jedenfalls, vielleicht sogar aktuell relevante, sagen wir ruhig Rockmusik, gibt es wenig bis null. Dass nun ausgerechnet im kleinen Städtchen Weiz, in dem man jährlich das Mulbratlfest feiert, eine der interessantesten Bands des Landes reift und gedeiht, ist dementsprechend erstaunlich, aber auch naheliegend. Schließlich sind es gerade diese ländliche Gegend und der damit verbundene Außenseiterstatus, die eine so anachronistische Musik wie die von Killed By 9V Batteries entstehen lassen und fördern können. Das zweite Album der jungen Österreicher huldigt der großen Zeit des Noise- und Indierocks Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre so unschuldig und voller Energie, dass es für Fans früher Pavement sowie mittlerer Sonic Youth und Dinosaur Jr. eine Freude ist. Feedbackschleifen, schiefer Gesang, eine sich überschlagende Stimme, LoFi. Wenn sie es schaffen, sich vom enormen Einfluss des frühen Malkmus-Stils zu emanzipieren und ihre Wildheit ein wenig zu zähmen, kann das in Weiz gestartete Revival bald um die gesamte Musikwelt gehen. Wäre doch was!