Ironischerweise ist genau der Song, der sich hinter dieser Pseudo-Punk-Parole versteckt, der aufgeräumteste und poppigste auf The Crux. Und einer der besten. Killed By 9V Batteries wollen viel und überschütten die schönen Grundgerüste ihrer Songs deshalb oft mit Gitarren, Keyboards, Synthesizern und selbstgebauten Instrumenten, deren Klänge sie durch zu viele Verstärker und noch mehr Pedale treiben. Ihr verschrobener und eigenwilliger Noiserock funktioniert immer dann ganz gut, wenn sich die chaotisch-krachenden Soundwände durch einfache, indierockende Gegenstücke ergänzen, wie in Need More New Wrecks (I Hate The Sun – The Song), Ill Never Be On Time Again und Track To The Crux. Die restlichen Songs sind staatlich geförderte Experimente mit Naturgeräuschen, Pop-Balladen und einem Rave-DJ. Für die vom österreichischen Musikfond unterstützte Produktion haben sich Killed By 9V Batteries ausgerechnet den Wiener Techno-Produzenten Patrick Pulsinger (Hercules And Love Affair u.v.a.) ausgesucht. Wirklich heraushören kann man das aber höchstens in den elektronischen Rhythmen von Stalk And Joyride, dem Titelsong und dem Natasha-Bedingfield-Sample am Ende von The Wrong Lust Costs Some Past. Eines muss man den vier Österreichern lassen: Auf The Crux findet man die mutigsten und eingängigsten Songs ihrer sechsjährigen Bandgeschichte. Liebhaber von dichten Geräuschkulissen dürfen damit die Grenzen ihrer Konzentrationsfähigkeit austesten. Wir anderen warten geduldig darauf, dass bald jemand ein wenig Ordnung in dieses Durcheinander bringt.
weitere Platten
Escape Plans Make It Hard...
VÖ: 30.01.2009
dto.
VÖ: 02.02.2007