Berlin macht Schule, und das Trio Killerkouche gibt Lektionen in Sachen Popmusik mit deutschen Texten.
Obwohl das Album den gern bemühten Titel “Revolution” trägt, liefern die zwölf Songs keineswegs radikales Tonmaterial, sondern melodiöse Popmusik mit harmonischen Sixties-Chören und softpunkiger Rhythmussektion. Killerkouche sind mit dem Song “Verliebt in London” bereits auf dem Sampler “Berlin macht Schule” zu hören gewesen und wurden daraufhin von den Radio-Fritz-Hörern zu einem der Newcomer des Jahres gewählt. Mit ihrem ersten Langspieler “Revolution” treten sie nun an, den Sportfreunden Stiller Konkurrenz zu machen. Dabei überzeugen Killerkouche mit gut und sparsam arrangierten Titeln und stilisierten Texten über die Liebe, die von entwaffnender Subjektivität sind. Zudem hat Sänger, Gitarrist, und Songwriter Uli Gänßlen das richtige Gespür für Ohrwürmer. Die Stücke wirken homogen, bedienen unangestrengt ein Repertoire zwischen Beatles und “Verbotene Liebe”-Geträller und greifen in ihrer Eingängigkeit nach einem breiten Publikum. Die Frage, ob für den großen Wurf bei Killerkouche Charisma und Eigenständigkeit bereits weit genug entwickelt sind, muss allerdings verneint werden, da man sich doch allzu sehr an Glätte und Gefälligkeit orientiert.
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Ein Tag in Berlin
VÖ: 26.04.2004